Späte Ehre für einen Dorfener Künstler in Austalien
Ein Bericht von Franz Streibl
Vor einigen Wochen gingen in Dorfen eine E-mail und ein Breif ein aus Australien. Man erkundigte sich nach einem Paul Dubotzki aus Dorfen. Der Grund für die Nachfrage waren Forschungen, die in Australien angestellt wurden um die Geschichte von Internierungslagen und Gefangenenlagern in der Zeit des 1. Weltkrieges in Australien zu erforschen. Dabei stieß man auf den Namen Dubotzki aus Dorfen und man wurde auf die hervorragenden Fotos aufmerksam, die dieser in den Lagern gemacht hatte. Nachforschungen in Dorfen brachten das Ergebnis, dass die Tochter von Paul Dubotzki, Frau Siglinde Kamper, tatsächlich noch über eine große Menge von Fotos aus dem Internierungslager in Australien verfügt. Diese wurden dann gescannt, auf CD Rom gebrannt und nach Australien geschickt.
Hier eine Kurzbiografi von Paul Dubotzki: Er wurde am 16.10.1891 in Ingolstadt geboren und erlernte den Beruf eines Fotografen in Passau und Seeshaupt. Sein Vater war Einsenbahnbeamter, der öfters seine Dienstort wechseln musste und schließlich in Dorfen landete. Paul Dubotzki begleitete 1913 als Fotograf eine Expedition nach China und Sumatra. 1914 wurde er vermutlich in Neuguinea vom Krieg überrascht und er kam in Australien in ein Internierungslager. Dort betätigte er sich als Fotograf, Maler und vermutlich Theaterregisseur. Erst 1919 kam er nach Deutschland zurück, sehr zur Freude seines Vaters, der fünf Jahre lang nichts über das Schicksal seine Sohnes wusste. Aus Freude über die Rückkehr seines Sohnes pflanzte der Vater die Lindenallee, die nach der Birkenallee vom Bahnübergang zur Fürmetzkapelle hinaufführt.
Paul Dubotzki arbeitete nach dem Krieg in Dorfen als Fotograf, anfangs in der Erdinger Straße gegenüber Angermeier und später am Rathausplatz, dort wo heute die “Moderne Augenoptik” ihre Geschäftsräume hat. Das Fotoatelier war an der Apothekergasse (heute Kamper). Neben der Alltagsarbeit als Fotograf machte er immer wieder sehr qualitätsvolle und künstlerische Fotos. Heute noch bekannt sind seine Bilder von der Birkenallee, vom Frank- Hafner, dem Scherenschleifer am Floriansbrunnen oder der Etzkapelle im Winter. Auch die Malerei ließ ihn nie ganz los. Er malte in einem eigenen Stil der gekennzeichnet war durch einen starken Farbauftrag, fast gespachtelt. Dubotzki heiratete 1921 seine Frau Maria, geborene März und bekam drei Kinder von denen der Sohn Paul in Russland blieb. 1928 verunglückte er schwer und behielt als Folge des Unfalls einen steifen Fuß. Eine weitere Leidenschaft von Dubotzki war das Theaterspiel und so inszenierte er für die verschiedenen Dorfener Vereine alles, vom “Meineidbauern” bis zu “Kabale und Liebe”. Gestorben ist Paul Dubotzki 1967. Er liegt auf dem Dorfener Friedhof begraben.