Das große Brandunglück in Dorfen von 1865
Ein Bericht von Franz Streibl
Am 17. April 1865 traf Dorfen ein großes Brandunglück. Am Rathausplatz beim Moser-Schlosser (heute Streibl-Anwesen Rathausplatz 9) hatte ein Lehrbub eine Ohrfeige bekommen. Aus Ärger über diese Strafe legte er in einer Holzlege hinter dem Hause Feuer. Es war am Ostermontag, den 17 April um 7 Uhr abends, als das Feuer entdeckt wurde. Alle Löschversuche halfen nichts. Das Feuer kam in nördlicher Richtung erst vor dem Rathaus zum Stehen. Im Süden breitete es sich aus bis zum Haager Tor, das auch Hämmler Tor genannt wurde, wegen der vielen Schlosser und Schmiede in diesem Teil des Marktes. Das Haager Tor wurde damals schon beschädigt. Bei einem weiteren Brand 1878 wurde es noch mehr beschädigt und schließlich 1886 abgebrochen. Von den Brandruinen hat sich ein frühes Foto erhalten.
Auf dem Bild von dem Brandunglück sehen wir das ganze Ausmaß des Brandschadens. Interessant ist vorne links eine Feuerspritze aus der damaligen Zeit. Nicht zu sehen auf dem Bild ist die Apothekergasse. Auch dort brannten fünf Häuser ab, darunter das Lebzelter-Wirtshaus. Auf dem Dachboden beim Lebzelter erinnert heute noch eine Steintafel an das Brandunglück und den Wiederaufbau.