Karl Wastl
In Dorfen ganz unbekannt war bisher Karl Wastl. Erst durch Nachforschungen der Geschichtswerkstatt Dorfen wurde er der Öffentlichkeit in Dorfen bekannt.
Karl Wastl ist 1889 in Dorfen geboren. Er war der Sohn des Braumeisters Pius Wastl und seiner Ehefrau Maria geb. Hilger. In Dorfen wuchs er auf und erlernte den Beruf eines Kupferschmiedes. Schon 1908 trat er der SPD bei. 1914 wurde er zur Armee einberufen und 1915 schwer verwundet. Nach den Krieg verschlug es ihn nach Bremen zur Vulkanwerft, wo er als Kupferschmied arbeitete. Er betätigte sich im Betriebsrat und war schon 1918 der USPD beigetreten. 1920 wurde er Mitglied er KPD. 1923 kam es in Hamburg und Vegesack zu einem Arbeiteraufstand, an dem Wastl maßgeblich beteiligt war. Der austand wurde niedergeschlagen und Wastl musste fliehen. Er tauchte unter und erst eine Amnestie 1925 erlaubte ihm 1926 eine Rückkehr nach Bremen. In der Folgezeit war er in der KPD aktiv und kam 1932 sogar in den Landtag des Freistaates Oldenburg. Dort kam es zu vielfachen Auseinandersetzungen mit den Nationalsozialisten und Wastl legte im September 1932 sein Landtagsmandat nieder.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er verhaftet und kam zeitweilig auch ins KZ. Nach seiner Entlassung 1936 trat er der „Deutschen Arbeitsfront“ bei um dort subversive tätig zu sein. Ab 1939 kam er wieder in ein KZ, nämlich Sachsenhausen. In der Folgezeit betätigte er sich bei einigen Widerstandsaktionen im KZ und überlebte nur knapp, bis er 1945 im KZ Mauthausen von amerikanischen Truppen befreit wurde.
Nach dem Krieg bemühte er sich um den Aufbau der Gewerkschaften und trat der KPD bei. Dort geriet er in Widerspruch mit der Parteilinie und trat 1948 aus der Partei aus und der SPD bei. 1954 beendete er aus Altersgründen seine Arbeit bei der Gewerkschaft. 1963 ist er im Alter von 74 Jahren verstorben.
Heute wird neben Dorfen auch in Bremen seine Arbeit gewürdigt und es gibt dort sogar einen Stolperstein, der an ihn erinnert.