Pfarrer Josef Gammel
Pfarrer Josef Gammel wurde am 31. August 1901 als erstes von 10 Kindern der Bauerseheleute Maria und Bartholomäus Gammel auf dem Schillerhof in Thann bei Pfrombach geboren. Nach 6 Jahren Volksschule kam er nach Kloster Scheyern auf das Gymnasium und dann nach Freising. Nach dem Abitur begann er das Studium der Theologie und wurde 1926 zum Priester geweiht. Er feierte sein erstes Messopfer in seiner Heimat in Thann. Über die Stationen Moosinnung, Lengdorf und Ohlstadt kam er im Dezember 1931 als Kooperator und zeitweise Stellvertreter des Pfarrersnach Dorfen. Schließlich wurde er 1943 zum Pfarrer von Oberdorfen ernannt. Seine Amtseinführung am 21. November 1943 war kein großes Fest, eher bedrückend. Seine Mitbrüder waren kriegsbedingt krank, an der Front oder im Gefängnis. Nur Dekan Gruber aus Taufkirchen war anwesend. Viel zu früh, nämlich am 21. September 1959 verstarb er an den Folgen eines Verkehrsunfalls der sich an der Straße nach Erding bei Landersdorf ereignete.. Heute erinnert ein Marterl am Straßenrand an dieses traurige Ereignis. Das Marterl wurde vor kurzer Zeit restauriert und an einem geschützten Platz neu aufgestellt.
Die vielen Trauergäste auf seiner Beerdigung, darunter auch viel Prominenz, machten klar, welche Bedeutung Pfarrer Gammel inzwischen als Mensch, Seelsorger und Forscher erlangt hatte.
Die Heimatgeschichte und das Stöbern in alten Urkunden und Dokumenten waren schon seit seinem Studium seine große Leidenschaft. Er verfasste drei Schriften: eine Schrift über die Geschichte von Moosinning, dann die Schrift „Söhne und Töchter der Pfarreien Dorfen und Oberdorfen im Priester- und Ordensstand“ und eine Geschichte Zeilhofens. Dazu kamen noch zahlreiche geschichtliche Aufsätze in der Lokalpresse. Seine Leistungen wurden auch anerkannt und er wurde dafür 1958 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Nach seinem Tode geriet sein Werk immer mehr in Vergessenheit und es ist das große Verdienst von Dr. Albrecht A. Gribl, dass er alle Schriften, die Pfarrer Gammel hinterlassen hatte, sammelte und bei der Druckerei Präbst Dorfen in Druck gegeben hat. Heute ist dieses Buch mit dem Titel „Dorfener Land in Geschichtsbildern“ die unverzichtbare „Bibel“ der Geschichtsforschung im Raum Dorfen.