Bernhard Gams
Die Familie Gams stammt aus Kolbermoor bei Rosenheim. Der Schlossermeister Franz Gams zog mit Ehefrau Maia 1879 nach Dorfen und gründete in der Haager Straße eine Schlosserei. Die Familie hatte 7 Kinder, 5 Schwestern und zwei Buben. Der älteste Sohn Bernhard (geb. 1876) erlernte wie der Vater das Schlosserhandwerk und half bald in der Werkstatt mit. Während seiner Militärzeit (ab 1896) verprügelte er einen Vorgesetzten, kam ins Militärgefängnis und floh daraus. Er setzte sich in die Schweiz ab und arbeitete in der Schlosserei Wanner in Genf. Er war so erfolgreich, dass sich die Firma Wanner mit Arbeiten von ihm an der Weltausstellung in Paris beteiligte und mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Schließlich kehrte er in die Heimat zurück, saß seine Strafe ab und heiratete 1907 Maria Doll aus Waging. Jetzt begann eine sehr kreative Zeit. Er schuf viele kunstvolle Schlosserarbeiten in Dorfen, meist im Jugendstil. Davon haben sich noch einige erhalten. Schon im Januar 1914 verstarb er an einer Infektion im Alter von 37 Jahren. Sein einziges Kind, ein Sohn, war damals 6 Jahre und seine Frau 29 Jahre alt. Die Werkstatt wurde von Gesellen weiter geführt. Der Sohn, der den Betrieb übernehmen sollte, verunglückte mit einem Motorrad 1930 im Alter von 22 Jahren. Anschließen wurde die Schlosserei durch den Schlosser Franz Schuster noch einige Jahre weiter geführt. Heute ist im Haus an der Haager Straße eine Bäckerei.